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Aktuelles

Zum Eysernen Hirschen 5

Krieg liegt in der Luft! Die Regimenter des Zaren sind in Alarmbereitschaft, angeblich soll eine Generalmobilmachung befohlen werden. Wohin und gegen wen? Gegen das Öhrenreich, das in der Mitte der Südlande sein soll? Oder soll das Reich endlich von den Ketzerischen Stanekisten und ihrer Irrlehre gereinigt werden? Noch weiß niemand genaueres, und obwohl sowohl die Knüppelknechte als auch die Protektoren energisch gegen jeden, der zu laut über das Thema spricht, herfallen und ihn wegen Zersetzung und Defätismus in die Strafbataillone schicken, schwirrt doch die Luft von Vermutungen und Latrinenparolen.

In einer Zeit der politischen Wirren öffnet das Gasthaus zum Eysernen Hirschen im besetzten Wiltland wieder seine Türen. Und zwar am Samstag, 6. September. Die Anmeldung findet ihr hier.



Tausendseen

Acht Jahre nach dem "Zwischenfall" ist wieder Ruhe und Frieden in Tausendseen eingekehrt: Der König hinter dem Feenschleier ist erschlagen, und mit einem fragilen Bündnis tapferer Menschen und verräterischer Elfen konnte der Schyrenfelser Zarenthron, der von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden drohte, verteidigt werden. Die Geheimnisse von Tausendseen sind nun ein Mythos, die Fabelwesen jenes verwunschenen Landstrichs nur noch Märchen. Und die Menschen, die in den Kriegswirren einen Blick auf die wahre Seele des Zarenreiches werfen durften? Nun, auch die werden irgendwann, in vielen Jahren, selbst nur noch ein Märchen sein, das abends am Herdfeuer erzählt wird...
Die Fotos von "Tausendseen" findet ihr hier.



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Das Land der Repression

Unter den Staaten der östlichen Südlande gilt Schyrenfels als das "enfant terrible", das freundschaftlich-politische Beziehungen zu anderen Ländern nur allzu gerne durch die eigene Macht- und Souveränitätsdemonstration gefährdet und mit seinem radikalen Zeitgeist bei vielen anderen Gesellschaften auf Unverständnis und teils auch Ablehnung stößt. Schyrenfels ist ein Land, das die Menschen vor 112 Jahren aus einer blutigen Geschichte heraus aufbauten und das nun unter der gefährlichen Idee der "Nation" seine Söhne an Grenzkonflikten im eigenen Reich und nach außen opfert. Die Gesellschaft in Schyrenfels basiert auf Wehrwesen, Bürokratie und Wissenschaft, und sie ist in Gegensätze zerüttelt: Während in der Taiga Bauern während der harten Winter des eisigen Landes verhungern, feiert die zunehmends emanzipierte Bürgerschicht in Norderburg rauschende Feste. Während Regimenter mit modernsten Torsionsfeuerwaffen ausgestattet werden, liegen die stolzen Kosaken wie in alten Tagen mit Säbel und Lanze in ihren Biwaks. Während die Fürsten ihrem Zaren Alexej VI. ewige Treue schwören, schwelt an ihren Hoheitsgrenzen ein blutiger Konflikt und auf Wiltland spinnen Studenten Ideen von Bürgerherrschaft und dem Recht auf Freiheit. Während an den Universitäten der Geist als oberstes Prinzip gefeiert wird, herrscht auf dem Land fataler Aberglaube und im Handeln der Staatsmacht willkürliche Gewalt. Nach der Reformation des Glaubens lodert in den Menschen ein religiöser Zwist, der sich jederzeit in einen Konfessionskrieg zu entladen droht.



Schyrenfels - Ein Wintermärchen

„Großvater“, fragt der kleine Dimitry. „Wie sehen eigentlich die Elfen aus, gegen die dein Vater damals gekämpft hat?“ Der alte Mann nimmt einen tiefen Zug aus seiner Pfeife setzt sich am Kachelofen bedächtig auf und beginnt mit tiefer, fester Stimme zu erzählen: „Die Elfen, mein kleiner Mondschein, sind einem Menschen oder auch einem Ork von weitem gar nicht so unähnlich. Doch wenn sie näher kommen, kann man sie deutlich unterscheiden. Sie haben spitze Ohren und ein schmales Gesicht...“ „Weil sie kein Hirn im Kopf haben“, unterbricht Gorgy, Dimitrys Vater, lachend. „Schweig, Holzkopf! Ihr Jungen kennt doch die Öhren selbst nur noch aus Erzählungen, also hört zu, was die Alten sagen, damit ihr gewarnt seid wenn sie wiederkommen!“ donnert der Alte. „Gibt es denn noch Elfen?“ fragt der kleine Dimitry zögernd. „Oh ja, das will ich meinen!“ bekräftigt der Greis. „Wanderer sagen, dass es noch ganze Königreiche von ihnen geben soll. Morand möge fügen, dass sie dort auch bleiben.“



Predigt des Doctor Cajetan Ibramov

Liebe Freunde und Brüder im Glauben,
In letzter Zeit steigt die Zahl derer, die am althergebrachten Glauben zweifeln und die ganze göttliche Weltordnung außer Kraft setzen wollen. Diese Ketzer, ich nenne sie beim Namen, die Stanekisten, bestreiten alles, was uns heilig ist. Ich will jetzt nicht auf verblendete, wahnwitzige und realitätsferne Ideen wie den Mondesmarsch eingehen, sondern mich mit der Behauptung auseinandersetzen, dass das Bilderverbot nicht zu begründen sei und die Darstellung der Schutzheiligen und gar Morands selbst erlaubt werden soll. Aus der Schrift heraus ist das Bilderverbot sehr wohl zu begründen, denn wie steht im heiligen Kodex von Krisch Atogar in Kapitel 7: "Auch die Bilder der Götter, selbst meyne eygenen, haben fürderhin keyne Kraft mehr und sollen nicht verehrt werden". Diese Worte sprechen eine klare Sprache. Doch ich denke nicht nur der heilige Kodex ist ein Beleg dafür, dass Morand keinen Götzendienst will. Wollt ihr vielleicht wie die Barbaren euch vor Statuen mit großen Geschlechtsteilen niederwerfen und um Fruchtbarkeit bitten? Nein, ich denke, wenn Morand wollte, dass er dargestellt würde, dann hätte er seinen Kindern gesagt, wie wir ihn darzustellen hätten. Aber hat er nicht immer seine Gestalt geheimgehlten, da es ein Lohn nach erlittener Lebensmüh sein soll, seine Pracht und Herrlichkeit zu schauen? Ich sage euch, ihr Schwärmer und Verblendeten, lasst ab von den falschen Lehren Queschin Staneks und kehren zurück in den Schoß der morandstreuen Gemeinde, in der sein Wort noch Bestand und Gültigkeit hat. Ich weiß nicht, wer von euch mit den Ketzern sympathisiert, doch seid gewarnt: Kehrt ihr um, dann soll euch vergeben werden, bleibt ihr jedoch bei eurem Irrtum, so soll keiner uns abhalten, euch der Strafe zuzuführen, die euch gebührt: Wir werden euch hängen, auf dass euren Seelen der Weg nach oben versperrt bleibt und sie durch den Arsch hinausfahrn müssen in die ewigen Tiefen der Verdammnis.

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